
Ein Mensch hat viele Schichten, Rollen und Masken. Einigen von mir über die Jahren: Sohn, Bücherwurm, Karateka, Student Mathematik (nur sehr kurz), Wirtschafts-wissenschaftler, Ehemann, Schäferhund-Herrchen, Pilger, Finanzcontroller, Photo-Editor, Texter, Vater, Autor, Doktorand, Coach, Übersetzer, Achtsamkeitstrainer, Blogger, Yogalehrer.


Als glücklich verheirateter Vater von drei Kindern habe ich jahrelang versucht zu viel zu tun. Jonglieren zwischen Zeit für Familie, Arbeit und Weiterbildung. Ich verlangte einfach zu viel … von mir. Die Folge: Stress. Dauerstress.
Als Vierziger merkte ich auf einmal: Ich habe einen Körper. Einen Körper der „auf einmal“ protestierte, mit Bauch als wachsende Problemzone, und täglich Kopfschmerzen, Müdigkeit und Erschöpfung.
Als Akademiker vertraute ich völlig auf meiner Ratio. Ich lebte fast völlig in der Zukunft und Vergangenheit. Ich vergaß dabei ab und zu mal innezuhalten. Ich vergaß einfach zu leben. Die Zeit verging, obwohl ich nicht echt „dabei“ war.
Jetzt strebe ich ein gesunderes, ruhigeres und einfacheres Leben nach, mit weniger Stress und mehr Lebensfreude. Das ist nicht gerade einfach. Es verlangt viel Geduld und eine tägliche Übungspraxis.
Achtsamkeit ist für mich den richtigen Weg: so viel wie möglich mit voller Aufmerksamkeit leben. Jetzt, in diesem Moment. Egal ob ich Kartoffel schäle, arbeite oder mit meinen Kindern tobe. Mehr in der Gegenwart zu leben hilft mir, mich besser um meinen Körper und Geist zu kümmern, und um intensiv die täglichen, schönen Momente „kleines Glücks“ zu genießen.
Achtsamkeit ist sicherlich kein Wundermittel. Sie verlangt eine regelmäßige Übungspraxis. Abgesehen vom täglichen Yoga und Meditation, laufe ich und übe ich Karate. Es ist die „Mühe“ aber mehr als wert, da es mir mein Leben zurückgegeben hat.